Wie viel Packe ich ein? Was ist Wichtig? Was nicht? Was brauche ich an Lebensmitteln? Woher bekomme ich Gas-KARTUSCHEN? Welcher Schlafsack ist der richtige? Welches zelt sollte ich mitnehmen?
"Vorbereitung für eine Wanderung ist schon die halbe Miete, denn wenn man erstmal so fast im Nirgendwo unterwegs ist, kann man nicht mehr schnell noch was bestellen oder in einem Outdoor-Laden einkaufen." - So schlimm ist es natürlich nicht, denn auch auf dem Kungsleden gibt es an den wichtigsten Fjällstationen kleine Boutiquen, wo man sich ausrüsten kann. Doch zu welchem Preis? Das meiste, wenn nicht sogar alles, ist hier viel teurer als bei uns in Deutschland, Österreich oder sogar Schweiz. Deswegen sollte man sich vorher, auch um Geld zu sparen, Gedanken machen, was man alles so mitnehmen will. Zudem geht es auch darum Masse zu sparen, denn jeder Gramm auf jedem gewanderten Meter zählt auf einer Wanderung.
Qualität statt Quantität
Das Outdoorgeschäft hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom hingelegt. Man bekommt nahezu alles, um draußen zu "überleben". Viele von uns merken das am Geldbeutel. Wenn man in einem Outdoorgeschäft unterwegs war, lässt man locker mal 200-300€ für sein neues Lieblingsteil springen. Wenn man sich, wie wir, auch noch für eine längere Reise eindeckt, zahlt auch gut und gerne mal das Doppelt oder Dreifache. Das mag für den Anfang viel erscheinen, doch lohnt es sich ungemein. Zum ersten hat man extrem funktionelle Sachen, auf die man sich verlassen kann und zum anderen kann man dadurch sehr viel Gewicht sparen. Als Beispiel führe ich hier mal Kleidung aus Merinowolle an. Merinowolle ist von Natur sehr atmungsaktiv und gleichzeitig hoch isolier-fähig, hält die Wärme also am Körper, selbst wenn das Material nass ist. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sie sehr lange geruchsneutral bleibt. Ich kann sie also über mehrere Tage tragen, ohne penetrant zu stinken, wie es sonst bei synthetischen Materialien der Fall ist. Anstatt also 3-4 schwere Pullover für 80€ mitzuschleppen, nehmen wir nur einen aus Merinowolle mit.
Detaillierte Packliste
Ich habe meine Packliste mit www.lighterpack.com erstellt. Ein extrem tolles Tool, um Übersichten und Diagramme in Kategorien einzuteilen zu erstellen. Meine vollständige Packliste seht ihr hier.
Wo bekomme ich Gaskartuschen her?
Natürlich konnten auch wir keine Gaskartuschen mit an Bord des Flugzeuges nehmen. Aber das ist kein Problem, denn an den Fjällstugas und -stationen kann man sich damit ausstatten, egal ob Dreh - oder Stechkartusche. Speziell an den Fjällstationen in Abisko & Kebnekaise kann man sich mit Spielkarten, Funktionswäsche und-jacken, sowie -hosen als auch anderem Equipment eindecken.
Welcher schlafsack ist der richtige?
Wir waren im September unterwegs und das Fjäll zeigte sich in seinen prächtigsten Farben. Das Wetter schlägt schnell mal um und es schüttet stundenlang. Entweder ist man durch den Regen durchnässt oder durch den Schweiß. Bei Wind und niedrigen Temperaturen kühlt man schneller aus, als sonst. Da will man abends in einen gemütlichen Schlafsack schlüpfen, sich einkuscheln und einfach nur durchschlafen. Doch was ist der Richtige? Na zumindest sollte der Schlafsack schon einen Komfortbereich um die 0°-C haben. Man kann den Bereich mit Inlays nach oben pushen, aber will man einen Schlafsack haben, der "geradeso" reicht? Man sollte tatsächlich mehr Geld in Sachen wie Zelt, Rucksack, Schlafsack & Isomatte investieren. Die sollen viel aushalten und auch langlebig sein. In meinem Yeti V.I.B 800 hatte ich tatsächlich schon teilweise geschwitzt und hatte das Fußteil offen, wohingegen Sarah nachtsüber super oft wach war, weil sie so geforen hatte. Ihr Schlafsack hatte einen Komfortbereit von 6°C und meiner von -7°C.
Wichtig: Vor dem Schlafen gehen auf die Toilette gehen, eventuell noch ein paar Aufwärmübungen machen (für die Füße) und reichlich essen, damit der Körper nachts genügend Energie zum umwandeln hat.
Welches Zelt nehme ich mit?
Kommt auch wieder ganz darauf an, wie spartanisch man unterwegs sein will. Wir waren zu zweit unterwegs und hatten das MSR Hubba Hubba NX mit. Ein Zelt, was tatsächlich super kompakt, stabil, leicht ist und sehr schnell aufzubauen geht. Das Zelt hat dementsprechend seinen Preis von 479€ UVP.
Zudem kann es recht eng werden, wenn man zu zweit ist und sein Gepäck mit im Zelt hat. Das Innenzelt ist zudem etwas "labbrig". Es fehlt die nötige Spannung am Material. Wenn man also zu zweit im Zelt schläft, kann es schon vorkommen, dass man das Innenzelt die Nacht über im Gesicht hat, wenn man sich der Kälte wegen nicht ganz tief in den Schlafsack seinen eingemurmelt hat.
Kurzum: Ein stabiles Zelt mit mindestens 6.000mm Wassersäule und 6.000-10.000mm Wassersäule für den Boden. Wassersäule ist natürlich nicht immer so aussagekräftig, wie es zum Beispiel auch mit den Megapixeln der Kamera ist. Beim Zelt kommt es auch noch auf das verbaute Material an. Holt euch da einfach verschiedene Expertenmeinungen in einem Outdoorgeschäft ein.
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