Autor: Michael Fiukowski 🔘 Lesezeit: ~3 Minuten
MIT DEM QUAD ZUR RENTIERFÜTTERUNG
Elina, unsere AirBnB-Vermieterin, hat uns angeboten im Wintergehege des Nachbarn Rentiere hautnah zu erleben. Wie aufregend! Wer kann schon von sich behaupten ganz viele, puschelige Rentierhintern in seinem Leben gesehen zu haben?
Nach einem kurzen Spaziergang und Frühstück mit Brot, Aufstrich und Käse harren wir in unserer Hütte aus, bis Sarah draußen ein Quad wahrnimmt. Es hält lautstark vor unserer Tür. Raina, der Nachbar, ist da und wir ziehen uns so schnell wie nur irgendmöglich an.
" Als ich das Quad sehe, kann ich es kaum glauben, dass wir auf diesen kleinen Sitz mit Rentierfell passen. Doch irgendwie klappt es und ich sitze eingequetscht wie eine Sardine zwischen Sarah & Raina. "
Raina beschleunigt das Quad und die kühle Luft bläst uns spürbar in unsere Gesichter. Was hier für die Leute Alltag ist, bringt unserem Urlaub einen Gewissen Grad an Coolness und Action, auch ohne den Schweizer Jochen.
Nice to know
[ Rainas Sohn hatte leider keine Zeit uns abzuholen, denn er kann, im Gegensatz zu seinem Vater, englisch sprechen. Wir unterhalten uns deswegen mit Händen und Füßen. Dementsprechend hängen über all unseren Köpfen Fragezeichen, wenn wir versuchen zu kommunizieren. Sarah und ich können uns kein wirkliches Bild der finnischen Sprache machen. Kann man sich bei anderen Sprachen noch halbwegs was bei denken, weil sie Parallelen mit der eigenen Sprache aufweist. So ist das beim finnischen, zumindest für uns, schier unmöglich. ]
Dasher, Dancer, Prancer, Vixon, Comet, Cupid, Donner, Blitzen und Rudolf haben hunger!
Auf dem Gelände sehen wir auf der rechten Seite unzählige Rentiere. Raina holt die Eimer mit dem Trockenfutter (Pellets). Ich bekomme einen fest in die Hand gedrückt und schneide mit den Pellets eine lange Schneise durch die Rentierhorde. Um uns herum sind an die 100 hungrigen Mäuler, die gesättigt werden wollen. Wir sind leicht mit der Situation überfordert und wissen nicht, welches Rentier wir zuerst fotografieren oder füttern sollen.
Finnischer Moonwalk
Auf dem Grundstück befindet sich ein kleiner Teich, auf den uns Raina führt. Er ist durch die konstanten Minustemperaturen bis zu 60cm tiefgefroren. Ich frage ihn, ob er hier fischt, aber er schüttelt nur lächelnd den Kopf. Ein Lächeln, ob durch Unwissenheit oder durch gleichen Humor, ist sowieso die schönste Antwort, die man bekommen kann. Darum mache ich für ihn noch einen Moonwalk auf dem Eis.
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